Stadt Traben-Trarbach

Traben-Trarbach

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Traben-Trarbach ist eine Stadt an der Mittelmosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich, Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Die Stadt ist ein staatlich anerkanntes Heilbad und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]

Geographie

Traben-Trarbach befindet sich etwa 40 km nordöstlich von Trier und etwa 60 km südwestlich von Koblenz im Tal der Mittelmosel; nördlich der Stadt befindet sich der Moselschleifenberg Mont Royal. Der Flughafen Hahn im Hunsrück liegt etwa 10 km (jeweils Luftlinie) entfernt in östlicher Richtung. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 3135 ha mit großem Waldanteil. Damit ist Traben-Trarbach flächenmäßig die größte Stadt an der Mittelmosel.

Der Stadtteil Traben liegt links der Mosel am Fuße der ehemaligen Festung Mont Royal und Trarbach rechts des Flusses auf der Hunsrück-Seite. Während Traben auf einer großen Breite am Moselufer liegt, erstreckt sich Trarbach länglich zwischen den recht steilen Bergen, vor allem ins Kautenbach-Tal. In diesem befindet sich im Stadtteil Bad Wildstein eine Quelle, deren Wasser mit einer Temperatur von 33° aus den Tiefen des Schiefergesteins zutage tritt und von einem Thermalbad genutzt wird.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Traben und Trarbach sind Litzig, Wolf, Bad Wildstein, Rißbach, Kautenbach und Hödeshof weitere Stadtteile Traben-Trarbachs.

Stadtteilansichten
Traben-Trarbach, 2012-08 CN-01.jpg
Panorama von Trarbach (links), Traben (rechts) und die Mosel

Geschichte

Der Aacher Hof

Trarbach (Vordergrund) mit der Grevenburg und Traben (Hintergrund); Aquatinta von Karl Bodmer, um 1831

Trarbach – Stadt und Schloss; Kupferstich von G. Bodenehr, 1704

Schon 830 wurde der Aacher Hof urkundlich erwähnt. Kaiser Ludwig der Fromme (814–840), Sohn Karls des Großen, schenkte Traben mit all seinen Gerechtsamen und Anhängseln Traben, Litzig, Rißbach, Irmenach und Beuren dem Münster zu Aachen (Aachener Marienstift), in dem die deutschen Könige gekrönt wurden.

Alle heutigen Ortsteile (mit Ausnahme eines Teils von Kautenbach) gehörten zur Hinteren Grafschaft Sponheim, deren Hauptort Trarbach auch nach dem Aussterben der Grafen blieb, wenngleich die beiden jeweils regierenden Landesherren (die Grafschaft war ein pfälzisch-badisches Kondominium) ihre Residenz innerhalb der Grafschaft andernorts hatten, nämlich in Birkenfeld und in Kastellaun. Zugleich war Trarbach jedoch auch der Hauptort des gleichnamigen Oberamtes. 1815 wurde das Gebiet um Trarbach nach Preußen eingegliedert und Trarbach wurde Sitz einer Bürgermeisterei. Entgegen den Erwartungen wurde allerdings Zell und nicht Trarbach Kreisstadt, obwohl Trarbach der größte Ort des neuen Kreises Zell war. Die Bürgermeisterei Trarbach wurde 1884 aufgelöst. Trarbach gehörte keiner Bürgermeisterei mehr an und wurde fortan in Personalunion mit der neuen Bürgermeisterei Traben verwaltet.

Bei dem Großbrand vom 21. Juli 1857 wurde fast ganz Trarbach ein Opfer der Flammen. Von den 1700 Einwohnern wurden 1400 obdachlos.[3]

1898 wurde eine erste Brücke zwischen beiden Orten nach einem Entwurf des Architekten Bruno Möhring gebaut. Diese Brücke, die in den letzten Kriegstagen 1945 gesprengt wurde, war gleichzeitig die erste Straßenbrücke zwischen Bernkastel und Koblenz. Die nächsten Brücken wurden erst 1924 in Cochem und 1951–1953 in Zell gebaut.

Traben und Trarbach waren zudem Ende des 19. Jahrhunderts neben Reichenhall die ersten Orte in Deutschland, die statt Gaslampen eine elektrische Straßenbeleuchtung von der Edison-Gesellschaft, der heutigen AEG, bauen ließen, nachdem zuvor in Berlin einzelne Straßenzüge damit ausgestattet worden waren.

Im Jahr 1904 erfolgte schließlich die Vereinigung der Gemeinde Traben und der Stadt Trarbach zur neuen Stadt Traben-Trarbach. Die nächsten Veränderungen ergaben sich am 7. Juni 1969, als die Gemeinden Kautenbach und Wolf nach Traben-Trarbach eingemeindet wurden.[4] Ein Jahr später wurde die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach neu gebildet. Sie hat ihren Verwaltungssitz in der Stadt, Traben-Trarbach ist eine verbandsangehörige Gemeinde.

Aufgrund der Zugehörigkeit zur Hinteren Grafschaft Sponheim wurde im Jahr 1557 auch in Trarbach und Traben die Reformation eingeführt, sodass der Ort bis heute überwiegend evangelisch geprägt ist, auch wenn vor allem durch Zuzug im 19. und 20. Jahrhundert der Anteil der katholischen Bevölkerung deutlich gestiegen ist. Die Leitung der evangelischen Kirche in der Hinteren Grafschaft Sponheim wurde zunächst von der Birkenfelder Kanzlei ausgeübt, 1672 wurde dann in Trarbach ein hintersponheimisches lutherisches Konsistorium eingerichtet, dessen Aufgaben ab 1776 an das Konsistorium in Zweibrücken übergingen.

1818 wurde die Synode Trarbach errichtet, deren Hauptort Trarbach bis 1972 blieb. Wegen der Größe – die Synode umfasst die Landkreise Bernkastel, Zell und Trier – wurde diese 1825 geteilt. Kurioserweise gehörte der Ortsteil Wolf bis 1892 zur Synode Trier, welche bis 1843 nach dem Wohnort des Superintendenten den Namen „Synode Wolf“ führte.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat in Traben-Trarbach besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[5]

Wahl SPD CDU GRÜNE FDP FWG Gesamt
2014 9 7 2 1 3 22 Sitze
2009 6 10 2 4 22 Sitze
2004 5 11 2 4 22 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Traben-Trarbach e. V.

Bürgermeister

Zum Stadtbürgermeister wurde am 25. Mai 2014 Patrice-Christian-Roger Langer (SPD) mit 57,09 Prozent der abgegebenen Stimmen direkt gewählt. Er löste Heide Pönnighaus (CDU) in diesem Amt ab.

Wappen

Wappenbeschreibung: „Geschacht von Rot und Silber, oben ein trabender Rappe, unten auf grünem Wellengrund ein goldener Rundturm mit schwarzem Kegeldach, silberner Bogenpforte, darüber sechs silberne Fenster zu zwei Reihen“.

Das rot-silberne Schachbrett entstammt dem Wappen der Grafschaft Sponheim. Es versinnbildlicht den Stadtteil Traben, dessen keltischer Name „traven“ eine kleine Siedlung bedeutet. Der Turm ist der Stadtturm der Stadt Trarbach.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Traben-Trarbach unterhält eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Wangen bei Olten in der Schweiz und die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Selles-sur-Cher.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Traben-Trarbach